1. Männer

Wölfe zeigen gegen Burgdorf leidenschaftliche Leistung – Aufholjagd wird nicht belohnt.

Die SG-Handballer haben im Kampf um den Klassenerhalt durch die 23:24 (11:16) Heimniederlage gegen die TSV Burgdorf 2 einen erheblichen Rückschlag erlitten. Menden geht in der zweiten Hälfte volles Risiko und bringt den Tabellenführer an den Rand der Niederlage.

Nervenkitzel in der gut gefüllten Mendener Habicht Sporthalle. Die Heinemann-Sieben startete mit angezogenerHandbremse und lud die „Jungrecken“ aus Burgdorf förmlich zum Torwurf ein. Im Angriff ohne Durchschlagskraft und im Abwehrblock noch nicht geschlossen, zog der Erstliga-Nachwuchs folgerichtig nach dem 3:4 Anschlusstreffer durch Jonas Schulte auf eine 5:11 Führung (17. Spielminute) davon. Ein Mendener Sieg schien an diesem Abend außer Reichweite. Clever und routiniert trat der Gast aus Burgdorf auf, während die Wölfe sich einfache Tore durch eigene Ballverluste einfingen. Zudem war die Strafwurf-Schwäche zurück im Mendener Spiel. Von insgesamt fünf Siebenmetern konnten die Wölfe nur zwei Würfe im gegnerischen Netz unterbringen. Die SG bäumte sich auf, kam besser in das Spiel und holte durch einen Treffer von Christian Klein zum 10:13 auf. Eine folgende Strafzeit von Marcel Tarlinski nutzte Burgdorf dazu, die Führung bis zur Halbzeit auf 11:16 auszubauen.

Die Zuschauer rieben sich nach der Halbzeit-Pause die Augen, trat das Wölfe-Rudel auf einmal ganz anderes auf. Menden setzte jetzt auf das volle Risiko. Im eigenen Angriff wurde der eigene Torhüter ausgewechselt, um mit dem siebten Feldspieler eine Überzahl zu erzeugen. Die Abwehr wurde auf eine 4:2 Formation umgestellt, um den Rückraum der Burgdorfer in Manndeckung zu nehmen. Die von Mendens Trainer Ralf Heinemann gewählte Taktik zeigte deutliche Wirkung. Die TSV Reserve kam mit diesen Umstellungen überhaupt nicht klar, produzierte Fehler oder scheiterten am nun wahninnig starken SG-Torhüter Kevin Peichert, der in der zweiten Spielhälfte eine phänomenale Leistung zwischen den Torpfosten ablieferte. Menden holte auf, bis zur 50. Spielminute erzielte der Gast nur vier Tore im zweiten Durchgang. Folgerichtig glichen die Sauerländer durch einen Treffer von Christian Klein zum 20:20 aus und waren drauf und dran, den nun wankenden Tabellenführer zu Fall zu bringen. Die dritte Strafzeit für Luca Giacuzzo, der folgerichtig mit der roten Karte des Feldes verwiesen wurde, nutze der Gast dafür, um mit 21:23 in Führung zu gehen. Vorher hatten sich die Wölfe durch einen unnötigen technischen Fehler im eigenen Angriff um die Chance zur Führung gebracht. Wer weiß, wie die Partie dann ausgegangen wäre, wenn die SG in Front gegangen wäre. Burgdorf verzögerte nun jeden Angriff, spielte auf Zeit und machte selbst jeden Freiwurf langsam, um die eigene Führungirgendwie über die Zeit bringen. Menden verkürzte 70 Sekunden vor Schluss auf 23:24. Den letzten Wurf der Partie hielt Kevin Peichert erneut, konnte sein Team aber nicht mehrin eigenen Ballbesitz bringen, wodurch Burgdorf die zwei Punkte aus dem Wolfsbau entführen konnte.

Die Chancen auf den Klassenerhalt sind zwar weiterhin da, allerdings durch den parallelen Sieg des GSV Eintracht Baunatal bei noch drei ausstehenden Spielen, drei Punkten Rückstand und dem schlechteren direkten Vergleich sehr gering. Die Mannschaft von Ralf Heinemann hat aber in den fünf Partien gezeigt, dass sie das Potenzial hat, um in der dritten Liga zu bestehen. Am Samstagabend hat nicht das bessere, sondern das glücklichere Team das Spiel gewonnen. Egal, wie die Saison ausgeht. Mit diesem Auftreten kann das Wölfe-Rudel die „Platte“ erhobenen Hauptes verlassen. Und solange die Chance auf den Klassenerhalt noch da ist, sollte unsere Mannschaft daran glauben und weiterhin mit vollem Einsatz um jeden Treffer in der Abstiegsrunde fighten.

Am nächsten Samstag fährt die SG zur letzten Auswärtspartie der Saison. Bei Handball Hannover-Burgwedel ist der Anwurf um 17 Uhr. Burgwedel ist auf Platz vier der Abstiegsrunde und hat keine Möglichkeit mehr, die Klasse zu halten. Das Spiel wird auch wieder auf Sportdeutschland.TV im Livestream übertragen.

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