1. Männer

Interview Ingo Stary

Vor dem ersten Saisonspiel beim TuS Opladen hat sich die Heimspiel-Redaktion mit Wölfe-Trainer Ingo Stary über die anstehende Saison unterhalten.

Hallo Ingo,

eine lange handballfreie Zeit mit gefühlt unendlich langer Vorbereitung liegt hinter Deinen Spielern und Deinem Trainerteam. Wie zufrieden bist Du mit der Vorbereitung und wie habt Ihr die Mannschaft bei Laune gehalten?

Das ist richtig, die Vorbereitungszeit war lang, aber auch in dieser Länge absolut nötig, um an die hohe Belastung wieder langsam heranzuführen. Insgesamt bin ich mit der Vorbereitung sehr zufrieden. Gerade im taktischen Bereich haben wir einen großen Schritt in die richtige Richtung – zu mehr Flexibilität und Unberechenbarkeit sowohl in der Abwehr als auch im Positionsangriff – gemacht. Die Mannschaft befindet sich außerdem in einem sehr guten athletischen Zustand und die Vorbereitung hat gezeigt, dass die Neuzugänge hervorragend in die Mannschaft passen. Aufgrund der großen Vorfreude bei allen auf die bevorstehende Saison und vor allem auf Spiele vor unseren Zuschauern war es nicht schwer die Mannschaft bei Laune zu halten.

Nun hast Du dein Spielerrudel einige Monate um Dich. Wie beurteilst Du die Zusammensetzung des Kaders und wer hat sich in der Vorbereitung positiv hervorgetan?

Meine Spieler geben Tag für Tag ihr Bestes. Wir haben ein charakterlich großartiges Team beisammen das erkannt hat, dass wir nur als Mannschaft erfolgreich sein können. Leider trifft uns der Ausfall von unserem Kreisläufer Rafael Dudczak unheimlich hart. Verletzungsbedingt konnte Rafa die komplette Vorbereitung nicht mitmachen. Aktuell ist es nicht absehbar, wann wir ihn wieder auf der Platte sehen werden. Damit steht uns zurzeit ein absoluter Leistungsträger, gerade für unser Angriffsspiel, nicht zur Verfügung. Weiterhin haben wir durch den Abgang von Sebastian Loos auf der Rechtsaußenposition stark an Erfahrung eingebüßt, was wir durch mannschaftliche Geschlossenheit versuchen werden zu kompensieren.

Nach dem frühen Ende der Vorsaison und langer Spielpause befürchten viele neutrale Beobachter, dass sich das Verletzungsrisiko der Spieler erhöht hat. Wie seid Ihr auf dieses Thema in der Vorbereitung eingegangen und wie steht es um die Gesundheit der Spieler?

Wir haben zunächst langsam die Umfänge und anschließend die Intensität im Training gesteigert. Das hat sehr gut funktioniert und bis auf das ein oder andere Wehwehchen sind die Spieler auch verletzungsfrei und ohne Überlastungserscheinungen durch die Vorbereitung gekommen. Gerade Themen wie Verletzungsprophylaxe und Gelenkstabilisation durch Trainingsmethoden wie z.B. Sling-Training und funktionelles Krafttraining im Fitnessstudio haben in der Vorbereitung neben handballspezifischen Einheiten einen hohen Stellenwert eingenommen.

Die Wölfe sind vom Hochwasser in Menden in heftiger Art und Weise getroffen worden, indem sowohl die Kreissporthalle, als auch die Walram-Halle mit Wasserschäden vorerst nicht zur Verfügung stehen. Wie hat das Trainerteam auf diese ungeplante Einschränkung reagiert und kann dies ein Nachteil in der Spielzeit sein, aufgrund der geringeren Zuschaueranzahl in der Habichtsporthalle am Bieberberg in Lendringsen?

Leid tut es mir besonders für meine Spieler, die sich sehr auf die Kreissporthalle mit vielen Zuschauern gefreut haben. Wir hoffen alle sehr, dass „unsere“ Heimspielstätte bald wieder zur Verfügung steht. Aber jetzt gilt es, das Beste aus der Situation zu machen und die Sporthalle „Am Habicht“ vorerst als „unsere“ Heimspielstätte anzunehmen und zu akzeptieren. Ich persönlich denke grundsätzlich nicht, dass es spielerisch ein riesiger Nachteil ist, dort die Spiele auszutragen, trotzdem ist es alles andere als optimal, aufgrund der deutlich geringeren Kapazitäten und des größeren Abstandes der Zuschauer zum Spielfeld. Das Feeling wird ein anderes sein.

Der DHB hat für diese Spielzeit einen Massenabstieg aus der 3. Liga festgelegt. Das Ziel fast aller Teams ist der Klassenerhalt. Wie möchtest Du dieses Ziel mit den Wölfen erreichen?

Jedem ist bewusst, dass die kommende Spielzeit, die absolut schwerste sein wird, die Menden je in der 3. Liga gespielt hat. 26 Absteigern trotzen und nicht darunter zu sein ist einfach eine unglaubliche Aufgabe, die uns bevorsteht. Wir werden diese Aufgabe mit maximalem Fokus, Fleiß und viel Spielspaß angehen. Spielerisch werden wir den Grundstein auf unsere Abwehrarbeit legen mit der wir durch die Attribute Angreifen, Antizipieren, Aushelfen und Absprechen zu Ballgewinnen kommen möchten, um im Tempospiel erfolgreich zu sein. Insgesamt lautet das Motto bei uns: Aus den Mitteln, die wir zur Verfügung haben, das Maximale herauszuholen, um dann zu schauen für was es am Ende gereicht hat. Ich wünsche mir, dass alle Beteiligten, die sich mit dem Projekt SG Menden Sauerland Wölfe identifizieren, zusammenhalten und an einem Strang ziehen; in guten wie auch in schlechten Phasen.

Die Wölfe starten beim TuS Opladen in die neue Spielzeit. Das Team aus Leverkusen ist 2020 in die 3. Liga aufgestiegen und steht vor der ersten kompletten Saison in dieser Spielklasse. Wie schätzt Du den ersten Gegner ein, der in der Vorbereitung den TuS Volmetal besiegen konnte?

Der TuS Opladen hat einen breiten Kader zur Verfügung, der auch sehr gut als Mannschaft funktioniert und harmoniert. Die Analyse hat ergeben, dass Opladen grundsätzlich aus einer 6:0 Abwehr mit offensiven Halbverteidigern das Tempospiel mit zwei Kreisläufern nach vorne trägt, um z.B. Maurice Meurer in Wurfposition zu bringen. Im Positionsangriff spielen sie ihre Angriffe mit dem taktischen Mittel „Fake Einläufer“ sehr lange und geduldig aus. Für uns gilt es vor allem in diesem Spiel, unser Spielsystem auf die Platte zu bringen! Wir brauchen eine gute Torwartleistung und eine aggressive Abwehr, die die Zuordnung behält, dann können wir erfolgreich sein.

Mit Maurice Meurer ist ein letztjähriger Wolf zum TuS Opladen gewechselt. Wahrscheinlich jeder Anhänger der Wölfe hätte Maurice gern weiter in Menden spielen sehen. Ist es ein Vorteil für Dich, dass Ihr seine Spielweise kennt und Euch im anstehenden Duell auf seine Wurfgefahr einstellen könnt?

Ob es ein Vorteil ist, werden wir sehen. Jedenfalls kennen wir sowohl seine Stärken als auch seine Schwächen und werden gut vorbereitet in die Partie gehen. Wichtig wird sein, nicht nur den Fokus auf Maurice zu richten. Torgefahr strahlt Opladen auch über Rückraumrechts aus und die Kreisläuferkooperation gilt es auch in den Griff zu bekommen.

Welche Teams siehst Du in unserer 3. Liga-Staffel um die vorderen Plätze spielen?

Gerade die Krefelder Ambitionen sind bekannt und deshalb schätze ich die HSG Krefeld auch durchaus als klaren Favoriten ein in der Staffel D. Aber auch die SGSH Dragons, der Longericher SC Köln und GSV Eintracht Baunatal haben qualitativ sehr gute und breit aufgestellte Kader zur Verfügung und werden sich mit hoher Wahrscheinlichkeit unter den Top Mannschaften wiederfinden.

Lieber Ingo, die Heimspiel-Redaktion wünscht Dir und den 1. Herren eine erfolgreiche Saison mit möglichst wenigen Verletzungen. Wir drücken die Daumen, dass Ihr den Verein wieder bestens repräsentiert und viele Punkte für den Klassenerhalt mit in den Wolfsbau bringt oder gleich dort behaltet.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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